Ökostrom saisonal unabhängig nutzen
Mehr Sektorkopplung (CSSC) in der Donauregion
Trainingsprogramm, Instrumentenkoffer und Roadmaps für Stadtverwaltungen
Der Hintergrund
Energie, die aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, ist tages- und jahreszeitlich bedingt starken Schwankungen unterworfen und noch dazu vom Wetter beeinflusst. Indem sie gespeichert wird, kann ihre Erzeugung mit realen Verbrauchsanforderungen zeitlich in Einklang gebracht werden. Noch besser ist es, ihre Nutzung zusätzlich technologisch auf die Verbrauchssektoren Wärme und Verkehr auszuweiten. Durch diese Synergiepotenziale und Wechselwirkungen wird das gesamte Energiesystem effizienter und trägt wesentlich zur kostengünstigen Dekarbonisierung bei.
Die Herausforderung
Die große Bedeutung der Sektorkopplung für die Energiewende ist vielen Kommunen in Europa gar nicht bewusst. Denn oft fehlt es den Behörden an Wissen oder sie scheuen vor den Investitionsrisiken zurück. Deshalb empfiehlt die Europäische Kommission, das Bewusstsein auf kommunaler und städtischer Ebene mit Pilot-Demonstrationsprojekte zur Sektorkopplung zu entwickeln. Das CSSC Lab hat diese Idee aufgegriffen und setzt sie in die Tat um.
CSSC Lab – das Ziel
Das CSSC Lab (City Storage Sector Coupling Lab) ist eine Initiative aus 17 Partnern in 11 Ländern. Sie verfolgt das Ziel, Gemeinden und kleinere Städte im Donauraum (Österreich, Bulgarien, Kroatien, Slowenien) mit innovativen Lösungen im Bereich der Sektorkopplung vertraut zu machen. Damit soll die Energiesicherheit und Energieeffizienz der Donauregion verbessert und ihr Beitrag zur Erreichung der EU-Klimaziele gesteigert werden. Das Projekt dauert drei Jahre und endet im Dezember 2022.
Unterstützt wird es vom Transnationalen Donau-Programm www.interreg-danube.eu.
Unser Input
Als deutsche Projektpartnerinnen steuern wir gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung Erfahrungen aus eigenen Projekten in unserer Region zum CSSC Lab bei. Die von uns schon 2009 ins Leben gerufene und vom Land unterstützte Kampagne EnergieRegion beförderte z.B. zwischen 2016 und 2019 die Verbreitung von Wärmenetzen in ländlichen Gebieten. In diesem Rahmen entstand das Kalt-Wärme-Netz mit einem Eisspeicher und Photovoltaik in Gutach-Bleibach. Die Gemeinde Gutach ist als assoziierte strategische Partnerin mit an Bord.
Die Ausrichtung der Mid-Term-Conference des Projekts liegt in unseren Händen. Ursprünglich in Freiburg geplant, wird sie coronabedingt möglicherweise online stattfinden.
„Ein qualifizierter Wissenstransfer und gute Beratung – gerade in der Projektentwicklungsphase – haben es vielen Kommunen in unserer Region erleichtert, sich für Sektorkopplungsprojekte zu öffnen. So sind z.B. zahlreiche Wärmenetze entstanden. Diese Erfahrung können wir jetzt weitergeben.“
Lea Unterreiner,
Energieagentur Regio Freiburg
Gefördert im Rahmen des Klimaschutzfonds der Stadt Freiburg
Die Umsetzung
CSSC Lab wird ein umfangreiches Trainingsprogramm für Stadtverwaltungen erarbeiten und erproben, das auf typischen, für die Zielgruppe relevanten Anwendungsfällen für Sektorkopplung aufbaut. Ergänzend dazu wird ein Instrumentenkoffer entwickelt, der eine rasche Einschätzung der ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sowie der Investitionserfordernisse für Umsetzungsprojekte im Bereich Sektorkopplung ermöglicht und als Entscheidungshilfe für Gemeindeverantwortliche dienen soll.
Regionale Demo-Zentren
In vier Partnerregionen in Österreich, Slowenien, Kroatien und Bulgarien wird das Projektkonsortium Demo-Zentren errichten. An diesen Standorten werden speziell für das CSSC Lab Demonstrationsanlagen angeschafft und in Betrieb genommen, um verschiedene Anwendungen von Sektorkopplung zu veranschaulichen und für regionale Interessent*innen zugänglich zu machen.
Überregionaler Praxistransfer
Die Aktivitäten aller Demo-Zentren werden über die Online-Plattform des CSSC Labs virtuell verknüpft, sodass das gesamte Know-how, das im Rahmen des Projekts gewonnen wird, interessierten Gemeinden und Städten weit über die Projektregion hinaus zur Verfügung steht. Um den Praxistransfer der Projektergebnisse langfristig sicherzustellen, erarbeiten die Projektpartner Aktionspläne für jede der Projektregionen.
Schließlich werden in einer Roadmap die strategischen Empfehlungen für den gesamten Donauraum zusammengefasst, um die Gemeinden in den Regionen zukunftsorientiert bei der Umsetzung von Sektorkopplungsanwendungen zu unterstützen.
11 Länder – 17 Projektbeteiligte
ConPlusUltra
Energie Kompass
City of Vienna / EU Funding Agency Ltd./ EU Strategy of the Danube Region / Priority Area 10
Marktgemeinde Ollersdorf
Union of Bulgarian Black Sea Local Authorities
Dobrich Municipality
3K
Sarajevo Economic Regional Development Agency
North-West Croatia Regional Energy Agency
Zagreb County
HEP Toplinarstvo d.o.o.
City of Zaprešić
AgEnDa
Třeboň Municipal Water Company Ltd.
Lake Constance Foundation
Energy Agency Regio Freiburg
Gutach (Breisgau)
Donaueschingen
Cross-border Cooperation and European Integration Agency
Innovation and Entrepreneurship Center Tehnopolis
Municipality of Alba Iulia
Old Town Borough of Bratislava
Slovak University of Technology
Lucron Group a.s.
Local Energy Agency Spodnje Podravje
Municipality of Destrnik
Municipality of Dornava