Lebenshilfe Werkstatt für Beteiligung

Werkstatt für Beteiligung Steinach

Gut gerüstet gegen Hitze und Starkregen

Die Werkstatt für Beteiligung Steinach hat den jetzigen Standort im Jahr 2001 bezogen und ist haupt­säch­lich im Be­reich der Metallbearbeitung tätig.  Neben Mon­ta­ge­ar­bei­ten gibt es auch viel­fäl­ti­ge Ma­schi­nen­ar­beits­plät­ze. 57 Per­so­nen fin­den hier Ar­beit oder wer­den in der HPT (Heil­päd­ago­gi­sche Ta­ges­grup­pe) be­treut. Der Träger ist die Lebenshilfe Kinzig- und Elztal.


Die Motivation

„In den Sommermonaten überschreitet die Hitze in der Werkhalle Steinach oftmals die Belastungsgrenze der Mitarbeitenden“. Berthold Schätzle, Bereichsleiter Technik der WfB Haslach, gab bei der Energieagentur Regio Freiburg ein Klimaanpassungskonzept in Auftrag, um den Hitzestress im Alltag gezielt reduzieren zu können. Konkret versprach sich die Lebenshilfe Kinzig- und Elztal vom Konzept klimafreundliche Lösungen, die im Idealfall schnell umzusetzen sind, dazu eine valide Kostenaufstellung und Informationen über mögliche Fördermittel. All dies hat die Lebenshilfe mit dem Klimaanpassungskonzept nun in der Hand.

Foerdermittel-earf

Gute Förderung in Aussicht


Das Klimaanpassungskonzept selbst wurde durch das Bundesprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ (AnPaSo) gefördert. Auf dessen Grundlage ist es möglich, einen weiteren Förderantrag für die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen zu stellen, sofern sie naturbasiert sind. Die Bedingungen sind attraktiv, der Eigenanteil gering. Eine Garantie für den Erhalt der Förderung gibt es allerdings nicht.

So entsteht ein Klimaanpassungskonzept

Icon Checkliste mit Haken

Bestandsaufnahme inkl. Vor-Ort-Begehung

durch Klimaanpassungsexpertin und Gebäudetechniker

Mit Unterstützung durch einen Architekten

Entwicklung der gewünschten Ziele, z.B. 28° C max. Raumtemperatur, und der dafür notwendigen Maßnahmen

Icon Prüfung

Nachhaltigkeitsprüfung

Check, welche baulich-technischen Maßnahmen durch naturbasierte ersetzt oder ergänzt werden können.

Icon Budget

Kostenschätzung nach DIN 276

durch einen Architekten als Basis für den Förderantrag

Praxisbeispiel Der Auftrag

Abschlussbericht

mit Maßnahmenpaket

Die Sonne aussperren

Um die Hitzebelastung in der Werkhalle in den Griff zu kriegen, konzentrierte sich das Fachleute-Duo, bestehend aus einer Klimaanpassungsexpertin und einem Gebäudetechniker, auf die Ursache der Erhitzung: die Lichtbänder unter der Hallendecke. Sie rieten dazu, diese mit Gläsern auszustatten, die nur eine geringe Sonnendurchlässigkeit aufweisen. So heize die Halle per se weniger auf. Die Lichtbänder zu verschatten und die Sonne damit komplett auszusperren, wäre der nächste wichtige Schritt. Wird diese Maßnahme zusätzlich mit einer Dachbegrünung kombiniert, kommt der natürliche Kühlungseffekt der Pflanzen noch on top.

Überraschend: erhöhtes Starkregenrisiko

Welche Risiken bei Starkregenereignissen für die Werkhalle bestehen, nahmen die Expert*innen sehr genau unter die Lupe. Ein Rückhaltebecken ist zwar vorhanden. Dessen Schutz befanden sie jedoch als nicht ausreichend. Schwachpunkt sei der ungeschützte Abgang zum Keller, in dem die gesamte Anlagen- und Haustechnik untergebracht ist. Sollte in diese Räume jemals Wasser laufen, drohe ein sehr kostenintensiver Schaden. Von der Gefahrenanalyse überrascht, zeigte sich Berthold Schätzle dennoch erleichtert: „Jetzt können wir uns gegen das Risiko schützen.“

Die Fachleute empfahlen als erste Maßnahme, den Kellerabgang zu überdachen und dessen Dach zu begrünen. Auf diese Weise wird das Wasser effizient vom Kellerabgang weggeleitet. Die Begrünung dient dazu, die Anforderung des Förderprogramms nach einer „naturbasierten Maßnahme“ zu erfüllen. So wird es möglich, eine Umsetzungsförderung zu beantragen.

Berthold Schätzle, Technischer Leiter der Werkstatt für Beteiligung (Lebenshilfe Kinzig- und elztal)

„In den Sommermonaten überschreitet die Hitze in unserer Werkhalle oft die Belastungsgrenze unserer Mitarbeitenden. Um ihnen trotz zunehmender Hitzetage einen akzeptablen Arbeitsplatz bereitzustellen, haben wir dank des Klimaanpassungskonzepts nun gute und klimaverträgliche Lösungen an der Hand. Völlig unterschätzt hatten wir bisher das Risiko durch Starkregenereignisse. Im Konzept wurden auch hierfür möglichst nachhaltige Maßnahmen für uns entwickelt und deren Kosten beziffert, z.B. eine begrünte Überdachung unseres Kellerabgangs.“

Kundenblitzlicht Berthold Schätzle, Bereichsleiter Technik der WfB Haslach

 

Vorbild für andere Träger

Er habe nun ein ganz anderes Verständnis für die Betrachtung von Hitze und Starkregen im Zusammenhang mit Gebäuden, stellt Berthold Schätzle abschließend heraus. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass das eigene Klimaanpassungskonzept auch andere Träger dazu anrege, Anpassungsstrategien an den Klimawandel für ihre Einrichtungen zu entwickeln und zu nutzen.

Alena Konrad

Ihre Ansprechpartnerin

Alena Konrad
0761 214300-43
alena.konrad@earf.de

Kontakt

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