
Klinik für Tumorbiologie Freiburg
Hitzeschutzplan für Kliniken
Die Klinik für Tumorbiologie Freiburg sorgt klimafreundlich für Kühlung
Hitze gefährdet vulnerable Gruppen ganz besonders. Und auch das Personal, das sie betreut und versorgt, wird durch Hitze beeinträchtigt. Gerade Gesundheitseinrichtungen bekommen dies stark zu spüren: Während Hitzewellen kommen Patient*innen zahlreicher, die Genesungszeiten sind länger, das Personal ist erschöpfter und fällt häufiger aus.
Klimafreundlich kühl
Die Uniklinik Freiburg sucht aktuell nach Auswegen aus dieser Hitzebelastung und ihren Konsequenzen. Kühlung soll dabei möglichst ohne zusätzliche klimaschädliche Emissionen erwirkt werden. Für solche Lösungen braucht es eine professionelle Analyse und Beratung.

„In meinen Beratungen begegne ich häufig hohem Handlungsdruck bei gleichzeitig leeren Kassen. Doch auch mit geringen Investitionen und auf organisatorischer Ebene kann sofort Linderung geschaffen werden. Wichtig ist es, sich mit dem Thema zu befassen, bevor die Hitze da ist.“
O-Ton Alena Konrad, Klimaanpassungsexpertin der Energieagentur Regio Freiburg
Hitzeschutzplan für Kliniken
Im Rahmen des Projekts Klimaanpassung in Kliniken (KlaKlin) nutzte die Klinik für Tumorbiologie die Chance, sich einen Hitzeschutzplan erarbeiten zu lassen. Das Ergebnis war ein Prozess, der vorgibt, bei welchen Temperaturen welche Maßnahmen ergriffen werden. Die Klimaanpassungsexpertin Alena Konrad schlug hierfür niederschwellige, geringinvestive und naturbasierte Lösungen vor. Durchgeführt wurde das Projekt von der Energieagentur Regio Freiburg in Kooperation mit der Stiftung viamedica.
Hitzeschutz ist eine Management-Aufgabe
„Ein verlässlicher Hitzeschutz funktioniert nur, wenn er als Chefsache verfolgt wird“, davon ist Alena Konrad fest überzeugt. Entsprechend empfahl sie der Uniklinik, Hitzeschutz als Management-Kreislauf zu installieren. Nur auf diese Weise werde er mit der nötigen Konsequenz verfolgt und wesentliche Anordnungen könnten rechtzeitig getroffen werden.

Maßnahmenkaskade für jede Temperatur
Entscheidend sei es, für unterschiedliche Schwellenwerte die richtigen Schritte vorausschauend parat zu haben. Zu diesem Zweck entwarf Alena Konrad eine sogenannte Maßnahmenkaskade: Je nach Hitzeeinwirkung werden verschiedene Einzelmaßnahmen miteinander kombiniert und bewirken auf diese Weise die gewünschte Kühlung.

Entscheidungsbefugtes
Hitzeschutzteam einrichten
Begrünung der Fassade, Automatisierung der Jalousien, Anschaffung Kühlweste
Informationen zu persönlichem Hitzeschutz an Patient*innen und Beschäftigte
Multifunktionalen kühlen Raum pro Station einrichten, Lüftungskonzept/-dienst
Mehr Personal, besonders heiße Zimmer sperren, mobile Klimageräte
Einfache & geringinvestive Lösungen
Einige davon sind einfache organisatorische Varianten, z.B. ein Konzept für sinnvolles Lüften. Oder preisgünstige Hitzeschutzfolien, die auf Fensterscheiben aufgebracht werden. Deren U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) lässt eine überraschend gute Wirkung erwarten. Die Klinik nahm sie sofort in die Erprobung. Mit der Umsetzung des neuen Hitzeschutzplans kann sie künftigen Sommern gelassener entgegensehen.

Ihre Ansprechpartnerin
Alena Konrad
0761 214300-43
alena.konrad@earf.de
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